Fortsetzung von Portugal Teil I

26.09.13

Sehr zeitig, um dem Frühverkehr über die Brücke auszuweichen haben wir uns von H&G , die ins Landesinnere fahren wollen, verabschiedet und sind losgefahren. Es war eine gute Entscheidung, denn wir sind völlig ohne Probleme auf die andere Seite gekommen. Nach wenigen Kilometern sind wir an einen Strand (Costa Azul) gefahren und haben gefrühstückt und den frühen Wellenreitern zugesehen. Bei strahlendem Sonnenschein aber immer stärker werdendem Wind sind wir weitergefahren und wollten eigentlich in Sesimbra nächtigen. Die Stadt ist aber gar nicht Womo tauglich, denn es geht steil und eng hinab, am Strand laufen Politessen herum und verteilen Strafzettel für zu lange Parkende. Ich muss aber zugeben,daß es wirklich eng da unten ist. Für ein Womo ist sowieso keine Parklücke frei, also sind wir gleich wieder steil hinauf und um enge Kurven die ich nicht ohne zu reversieren geschafft habe. Der Strand in Sesimbra ist zwar zweigeteilt , aber da ich nicht glaubte, daß der andere Teil großflächiger ist, sind wir zu einem weiteren möglichen Sp, dem Cabo Espichel gefahren. Dort hätte es uns gut gefallen, wenn nicht der starke Wind gewesen wäre. Wir sind also nach Setubal weitergefahren . Kaum an einem SP angekommen und es hat zu regnen begonnen, sodaß wir die Stadt gar nicht besichtigen konnten. Übernachtet bei starkem Wind, glücklicherweise geschützt, die ganze Nacht rüttelte der Wind am Womo und der Regen klopfte aufs Dach. GPS 38.51823 -8.90264

 

27.09.13

Nachdem es in der früh noch immer, teils sogar recht heftig, bei noch immer sehr lebhaftem Wind geregnet hat, haben wir die Besichtigung des recht ansehnlich wirkenden Städtchens abgesagt und sind ins Landesinnere, zur Stadt Alcacer do Sal auf einen kleinen aber sehr schönen, liebevoll gestalteten trotzdem nicht teuren CP gefahren. Nur wenig später hat es aufgehört zu regnen und wenig später ist auch der Wind abgeebbt. Und gerade einmal eine halbe Stunde später strahle die Sonne vom nur noch am Horizont mit Wolken bedeckten Himmel. Leider holte uns auch der Regen wieder ein, den spät am Abend, begann es wieder zu tröpfeln.

GPS 38.38051 -8.51685

28.09.13

Nachdem es die ganze Nacht einmal mehr einmal weniger geregnet hatte, es auch in der Früh sehr wechselhaft war, haben wir uns entschlossen ins Landesinnere zu fahren. Also zusammenpacken und ab nach Beja. Dort angekommen haben wir die Burg und die wenigen Poi‘s besichtigt, haben uns dann, auch weil der CP Municipal mit Free Wifi Werbung betreibt gedacht, egal bleiben wir gleich eine Nacht hier. Der CP selbst verströmt den Charme eines Gefängnisses in einem ehemaligen Ostblockland. Rundherum Fertigteilbetonmauern wie bei der Berliner Mauer, nur nicht so hoch. Die Sanitäranlagen sind Ok, einige Bäume spenden Schatten.

Leider war genau das weswegen wir geblieben sind nicht ok. Es gibt kein Free Wifi, bzw. gibt es das schon, es ist aber auf 15 Minuten limitiert, um länger drinnen bleiben zu können darf man die Zeit anscheinend nicht verpassen, sonst wird man rausgeschmissen und muss sich wieder neu anmelden, danach eine Mail mit link anklicken dann geht es wieder für 15 Minuten. Und fast alles auf Portugiesisch. Da weiß ich mit meiner Zeit besseres anzufangen. Gerade wenn man von einem gutgeführten und liebevoll gestalteten Platz wie dem Municipal  CP in Alcacer  do Sal  kommt, fällt es natürlich besonders auf.

 GPS 38.00757 -7.86226

 

29.09.13

Die "Flucht" vom CP erfolgte sehr früh. An der Ausfallstraße noch schnell beim Lidl vorbeigeschaut, dann ging‘s über Regional und Bezirksstraßen zum Barregem do Roxo einem Stausee und Naturpark. Sehr schön, leider gibt es dort zuviel Natur in Form von sehr vielen Fliegen, die einem fast in den Mund fliegen, so schön es auch wäre aber dort vor dem Womo zu Essen dürfte unmöglich sein.

Nach kurzer Pause fuhren wir wieder über Nebenstraßen Richtung Sines. Viele Kilometer vorbei an Korkeichenhainen oder an fast steppenartigem hügeligem Gelände, wo große alte, ich glaube es waren Kiefern, interessanterweise oben flach wie Affenbrotbäume verstreut standen.

Die Einfallstraße nach Sines ausgebaut zu einer Autobahn die anscheinend niemand benutzt, jedenfalls waren wir das einzige Fahrzeug, das sich auf der ganzen Strecke befand. Vielleicht lag es aber auch am Sonntag, und der Tatsache, daß die Straße direkt durch ein Industriegelände führte und die Durchfahrt durch den Hafenbereich wegen Bauarbeiten gesperrt war. Wir mussten uns durch die engen Gassen quälen. Und wieder einmal an Gigantomanie erinnernde Straßenbauten die zu kleinsten Straßen mutierten und zu wirklich wunderschönen Praias führten. Wir übernachteten an der Praia Sao Torpes. GPS 37.89610 -8.79698

 

30.09.13

Nach einer ruhigen Nacht, wobei uns der Wind wie auf einem Segelschiff vor Anker in den Schlaf gewiegt hatte, fuhren wir sagenhafte 9,7 Km zum nächsten Ort namens Porto Covo, wo wir nach einem ausgiebigen Besichtigungsspaziergang mit Kaffee, der übrigens bis jetzt überall ausgezeichnet war, übernachteten. Kleine Wetteranmerkung dazu. Schwacher Wind 22°C aber 95% Luftfeuchtigkeit. Wenige % mehr und man würde an Land stehend ertrinken. GPS 37.85590 -8.79489

 

01.10.13

Bei der Weiterfahrt am morgen war es noch regnerisch, aber langsam wurde es lichter. Die Hoffnung auf einen trockenen Tag stieg von Kilometer zu Kilometer. Einem „Insidertip“ zufolge sollte die Praia da Zambujeira sehr schön sein. Also nichts wie hin. Die Praia hätte uns auch recht gut gefallen, aber hinter der nächsten Kurve könnte es schöner sein.

War es auch. Dazwischen lagen aber fast 20 kilometer Umweg, zwischen den 6 km ein unbefestigter Weg verlief. 

Dafür war schon beim ersten Blick auf die Bucht klar „das ist unser Stellplatz für heute“. Wie zur Bestätigung wurde auch der Himmel blau.

Und noch besser, der schon anwesende Camper sagte er war heute schon baden. Das fehlte uns noch. Im Atlantik baden.

Also nicht lange überlegt, die Badehose angezogen und rein ins Wasser. Ich war angenehm überrascht. 22 wenn nicht sogar 23° Wassertemp.

An der Luft hatte es sowiso 28°, weiter draußen brachen die Atlantikwellen. Es war also traumhaft, in den hohen Wellen herum zu tollen. GPS 37.50027 -8.79097 

 

02.10.13

Das Wetter hat gepasst, die Bucht sowieso, also haben wir heute einfach die Möglichkeit im Atlantik zu baden genutzt und sind in der Bucht stehen geblieben. Darum gibt es nichts zu berichten. Anscheinend gibt es in der näheren Umgebung ein oder mehrere Hotels, in denen gerade Urlauberwechsel war. Jedenfalls sind viele Ausländer mit portugiesischen Autos, wahrscheinlich Leihwagen gekommen und haben gleich wie wir die Badebucht genutzt.

 

 

03.10.13

Etwas mehr als 100 km gefahren und einige schöne Praias besichtigt, glücklicherweise nicht geblieben, denn zum Abschluss die Praia Cordoama gefunden wo man nicht 40 bis 50 Höhenmeter oder 4-600 m gehen muss um baden zu können. Fast wie bei der ersten nur wenige Meter weiter bis zum Wasser, dafür aber mit einem Resti, wo wir doch hoffen einmal Essen gehen zu können.

Verwunderlich ist, es gibt hier kein einziges Womo, sondern nur Wellenfreaks, die haben keine Womos, sondern höchstens Ratsch-Bum Autos(Kastenwagen mit Schiebetür), vollgestopft mit Surfbrettern und Anzügen.

Vermutlich hängt die Abwesenheit von normalen Womos auch mit der völligen Abwesenheit von Internet, ja sogar normalen Handynetzen zusammen. Manche von den Womofahrern kommen zwar ohne Internet, aber sehr, sehr wenige sogar ohne Handy aus. Uns macht es nichts, darum stehen wir hier, wie schon am vorherigen Strand alleine in der Bucht. Zumindest über Nacht brennt nicht ein Lichtlein. Das Restaurant schaltet den Generator ab und es ist finster und ruhig. Nur noch das gleichmäßige Rauschen des Atlantiks ist zu hören. GPS 37.10844 -8.93554

 

04.10.13

Und  wieder hat  unsere Faulheit und die Natürlichkeit der Praia Cordoama uns dazu veranlasst einen Tag zu verweilen.  Bei einer kleinen Strandwanderung zur nächsten Praia haben wir festgestellt,daß wir es gut getroffen haben. Mit plantschen im Atlantik und kurzweiligem Beobachten von „Wellenreitern“ einer  Surfschule, verbrachten wir einen herrlichen Tag. Zum Abschluss noch ein gutes, reichhaltiges Abendessen mit Getränk im Restaurant, für 30 € inkl. Trinkgeld (nicht gerade billig), wurde der Tag beendet.

 

 

05.10.13

Nach der Abfahrt von der herrlichen Praia, sind wir langsam und gemütlich zum Cabo Vincente gefahren, haben uns dort natürlich die letzte Bratwurst vor Amerika munden lassen, haben aber auch das Cabo und seine grandiose Umgebung genossen.

Danach sind wir zum Fortalese weitergefahren und haben diese weitläufige Anlage, man kann fast sagen „erwandert“. Gut, daß wenigstens ein Hauch von Wind geweht hat. Es hatte über Mittag so an die 30°C . Nach dieser Wanderung sind wir zur Abwechslung einmal wieder auf einen Campingplatz gefahren.

Valverde“ heißt der CP und ist ein ACSI Platz. GPS 37.09967 -8.71767

 

06.10.13

Heute haben wir etwas für unsere eigene Kultur gemacht. Großkampftag im Wäschewaschen und Trocknen war angesagt. Nebenbei eine recht gründliche Womo-Innenreinigung. Dazwischen wurde das CP eigene Schwimmbad , das mit über 24°C warmen Wasser gefüllt war benutzt.

Nach soviel Arbeit, die zugegebenermaßen hauptsächlich mein schlechtes Gewissen verrichtete, wurde der Rest vom Tag mit „Nichtstun“ aufgefüllt.

 

07.10.13

Weiterfahrt nach Lagos um hier einiges Kulturelles zu sehen. Die Altstadt mit ihren engen Gässchen und alten, aber trotzdem recht gut erhaltenen Häusern hat uns gut gefallen. Was uns aufgefallen ist, es herrscht noch reger Fremdenverkehr. Überhaupt scheint die Algarve noch voll von Touristen zu sein.

Und es ist auch zu sehen. Es scheinen die besser Betuchten zu sein die hier Quartier bezogen haben. Ganze Straßenzüge sind mehr oder weniger abgesperrt, weil sich Hotel an Hotel reiht. Und viele haben eigene Einfahrten mit Schranken und zum Teil sogar mit Wachpersonal. Die Strecke nach Portimao war jedenfalls strandmäßig eine Enttäuschung. Entweder überhaupt kein Zugang, weil komplett verparkt oder sowieso für Womos gesperrt. Bei einigen für Womos freigegebenen Plätzen standen bestimmt an die 40-60 Womos auf staubigen Flächen und noch dazu recht weit vom Meer entfernt. Nein danke, das ist nicht unsere Welt. Auch der im Bordatlas angeführte SP am Kreisverkehr am Hafen schaut so aus, bietet aber wenigstens entsprechende Infrastruktur, angeblich sogar Wifi, an. Wenigsten könnte man dort Schifferl schauen , wäre also kurzweilig. Dafür schaut es mit dem Baden im Hafenbecken eher schlecht aus.

Also weiter. Wir wollten nach Ferragudo, auf der anderen Seite des Rio Arade. Leider ist die Bautätigkeit in letzter zeit in Portimao doch recht groß, Baustellen, Umleitungen usw. usw. brachten uns und unsere Navis etwas außer tritt, sodaß wir einfach nur noch versuchten der Innenstadt zu entfliehen, dadurch sind wir aber statt auf die N125 auf die weiter im Landesinneren gelegene IC4 gekommen. Bei der Fahrt über die beiden Brücken ist uns aber ein recht unangenehmer Geruch aufgefallen. Es roch als ob sämtliche Klärgruben im Landesinneren übergegangen wären und ihren Inhalt nach Portimao geschickt hätten.

Wir sind trotzdem gleich wieder nach Ferraguda ans Meer gefahren, haben dort auch einige Stellen besucht wo auch  Womos gestanden sind,  sind aber trotzdem immer wieder weitergefahren.  Praia um Praia sind wir angefahren.  Das ist ganz schön anstrengend, weil kilometerfressend und zeitaufwendig.

 

Aber wir haben wieder etwas gefunden, was unserem Geschmack entspricht.  Pintadinho heißt der Praia. Nur ca. 200 m lang, eine recht kleine Zufahrt , PP klein, ein Restaurant und sonst nichts. Das Resti und der Strand recht gut besucht.  Es sind allerdings nur Tagesgäste und  wie es ausschaut, hauptsächlich Einheimische und die fahren gegen Abend erfahrungsgemäß heim. GPS 37.10785 -8.51727

 

 

08.10.13

Heute sind wir dort gewesen wo  die Gelder  der Banken versickert sind. Unglaublich welcher Großenwahn  hier, aber nicht nur hier betrieben wurde.

Ganze  Stadtteile  wurden an  bester Lage aus dem Boden gestampft um sie zum Teil mit Touristen mit den nötigen  Geldmitteln zu vermieten, oder verkaufen zu können.  Aber auch Wohnungen für Einheimische wurden gebaut, leider ohne zu bedenken, daß viele der Einheimischen, sich diese gar nicht leisten können.

Zudem kommt, nach  Ansicht eines schon lange in Portugal lebenden, hinzu das die Portugiesen eine eher laxe Zahlungsmoral bei Mieten haben, bzw. sowieso  lieber im Hotel Mama wohnen.

Besonders hier an der Algarve  gibt es glaube ich keinen Ort  der nicht solche Bauten inkl. der nicht benötigten Infrastruktur,  wie zb. 2-3 spurige Kreisverkehre die  wahrscheinlich für hundertfache Auslastung konzipiert wurden in  seinem Gebiet  stehen hat. Jetzt sind natürlich viele Bauten leer, man sieht aber auch das viele noch nie voll waren. Auf den neuen Rad und Gehwegen sprießt das Unkraut hervor.  Einfach deshalb weil niemand sie benützt.  Auch riesige Hotels stehen mitten in diesen Anlagen , diese natürlich bestens gepflegt, mit  großen Palmen die in mehrfachen Reihen gepflanzt wurden. Und natürlich dürfen auch die dazu gehörigen Golfplätze nicht fehlen.

Mich macht es betrübt, aber auch ärgerlich wenn ich sehe, wohin die vielen EU Milliarden geflossen sind.  Und Nutznießer sind wieder die die das Geld haben.

Wir sind etliche Strände angefahren, einige hätten mir auch als SP gefallen, doch Gittes Bauchgefühl sagte anderes. Trotzdem haben wir  ein super "Platzerl"  nähe Olhos de Agua erwischt. Zwar liegen etliche Höhenmeter zwischen uns und dem Meer, dafür ist die Sicht grandios.

Als kleines Zwischenfazit  kann ich sagen: Portugals wilde Westküste gefällt mir viel besser, einfach weil sie ursprünglicher ist. GPS 37.08733 -8.16984

 

 

09.10.13

Heute haben wir am Strand ein Plakat entdeckt, das auf ein Sandskulpturen Festival in Pera hinwies. Genau jener Ort wo wir uns gestern verfahren haben, aber die Plakate nicht beachtet hatten. Kurz entschlossen änderten wir unsere Pläne und fuhren die ca. 25 km zurück. Jetzt fielen uns auch hier die vielen Plakate, sogar mit Hinweispfeilen auf. Es war also leicht zu finden. Schnell 15€ mit Altersrabatt bezahlt, und die vielen Skulpturen bestaunt. Alles was in der Musikwelt Rang und Namen hatte/hat ist hier als Sandfigur mit Accessoires, natürlich auch aus Sand vertreten. Von Bach und Beethoven über Die Beatles Tina Turner, Freddy Mercury bis Janes Joplin, aber auch diverse Figuren aus Oper, Musicals oder großen Filmen gab es zu bewundern.

Nachdem das Festival schon seit Mai im Gange war, gab es zwar diverse Zerfallserscheinungen. Es waren aber erstaunlich wenige.

Uns hat es sehr gut gefallen. Leider war die Mittagszeit zum Fotografieren nicht gut. Und auch mir hat die Gluthitze in der „Sandgrube“ zugesetzt. 09 Okt und 33° waren nach ca. 2 Stunden genug, also Aufbruch zur nächsten Sehenswürdigkeit in Almancil.

Dort angekommen dachten wir uns, das darf doch nicht wahr sein. 17 Uhr und es herrschte rund um die bekannte Kirche ein Gedränge das an einen freien PP nicht zu denken war. Also eine Ehrenrunde gedreht und auf der anderen Straßenseite eingeparkt. Zur Besichtigung war es dadurch zu spät geworden.

Jetzt entdeckten wir auch, warum es so einen Massenansturm gab. Nur indirekt war es die Kirche, in erster Linie war es ein Begräbnis das gerade stattfand.

War aber schon egal. Wir standen gut und genossen Bratwürstel mit Püree, dazu ein kühles Bier, danach den Tagesbericht geschrieben und der Tag war zu Ende. GPS 37.08168 -8.01108

 

Sandcity Pera
Sandcity Pera

10.10.13

Um 10 Uhr standen wir, sozusagen auf der 1. Startposition, vor der Kirche. Ach ja, wir waren auch die einzigen. Wie schon so oft stellten wir fest, daß man als Frühaufsteher, wenn man 10 Uhr überhaupt als früh bezeichnen will, Vorteile hat.

Wir also rein in die Kirche, die ja von außen unscheinbar wirkt, drinnen aber ihre Einzigartigkeit zeigt. Komplett mit, selbstverständlich handgemachten Fliesen verkleidet, die die verschiedensten kirchlichen Motive zeigen. Das alles in einer einzigen Farbe, nämlich blau.

Sehr beeindruckend, und alle Hochachtung dem Künstler der das erschaffen hatte.

Leider herrschte Fotografierverbot, (warum eigentlich?) Blitzverbot würde auch reichen um die Farben zu schonen. Normalerweise betrete ich Stätten, in denen Fotografierverbot herrscht, nicht. Aber naja, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wieder im Freien, wurde der Motor gestartet und das Asphaltband nach Faro unter die Räder genommen. Es war ja nicht weit.

Am zentral gelegenen PP in Faro herrschte trotz wochentags und Mitte Oktobers, drangvolle Enge. Dank eines freiwilligen Einweisers stand ich gleich darauf auf einem Platz, und der Einweiser bekam seinen nicht verlangten Obulus.

Danach gingen wir zur Info und Gitte holte uns die Infos, Stadtplan etc. Gitte kann ja anscheinend alle sprachen Europas, egal ob in Portugal, Italien, oder zb. Albanien. Sie spricht mit allen.

Danach sind wir in der Stadt herumgelaufen, um wenigsten einige der Sehenswürdigkeiten zu sehen. Die Burg oder die Knochenkapelle zb. Nach einigen Stunden in der prallen Sonne war es aber genug. Noch schnell beim Jachthafen ein Getränk konsumiert und weiter ging die Fahrt

Wir wollten uns an einer Praia erholen. Es wurde aber keine Praia, sondern wir machten Halt bei einer Lagune und zwar in Pedras Die Rei. Wieder ein aus dem Boden gestampftes Ferienörtchen, auf den ersten Blick sehr gepflegt, mit grünem Rasen usw. Beim näheren hinsehen bemerkte man dann aber doch, daß auch dieses Örtchen wahrscheinlich nie ausgelastet war.

Wir standen jedenfalls direkt an der Lagune vor dem Ort und konnten das Kommen und Gehen des Wassers sehen, und den verschiedensten Vogelarten beim Fischen zuschauen. Über eine nahe gelegene Schwimmbrücke konnte man zu einer Bummelzugstation gehen der einen um Tour/Retour 2,40€ bis zum Strand, etwa 1km weiter brachte.

Vielleicht das Programm für morgen. GPS 37.09117 -7.67898

 

11.10.13

Es wurde doch nicht das Programm, sondern wir beschlossen weiter in Richtung spanische Grenze zu fahren um einen anderen Strand zu suchen der etwas weniger umständlich zu erreichen ist. Wir bummelten also der Küste entlang und fuhren so manche Stichstraße wo das Wort Praia am Schild drauf stand hinunter/hinaus, fanden auch einige schöne Platzerln die uns aber doch nicht überzeugten. Schließlich kamen wir auch nach Manta Rota.

Dort ist im Bordatlas ein großer PP beschrieben, der von Oktober bis Mai für Wohnmobile geöffnet ist. Da wir in den nächsten Tagen sowieso ent und versorgen mussten, blieb es bei Manta Rota. Ich muss sagen der Platz bietet alles was man braucht, eben mit feinenm Kies, wenn man will auch Strom, natürlich Ver/Entsorgung und der Strand liegt nur ca. 50m hinter der windschützenden Düne. Dazu noch ein überzeugender Preis von € 4,50 ohne Strom.

An den Wochenenden stehen wir eigentlich recht gerne an solchen legalen Sp‘s. So bleiben den Einheimischen die Strände. Ich kann den Unmut der Einheimischen sogar verstehen, wenn man sieht wie sich so manche Wohnmobilisten breit machen und den Portugiesen nicht einmal mehr ein PP bleibt

Dazu noch die schiere Menge an Womos, es gibt ja fast keine Bucht wo nicht ein oder mehrere Wohnmobile stehen, und das immer an „exklusiver“ Stelle.

Na gut ich bin auch Wohnmobilist, aber ich versuche doch, wenigstens ein bisschen Rücksicht zu nehmen.

Jedenfalls wurden es in Manta Rota 2 Tage mit baden und ein wenig bummeln durch das recht nette Städtchen. Natürlich auch einkaufen und den Strandfischern bei ihrem Wettfischen zuzusehen. GPS 37.16428 -7.52129

 

12.10.13

Fortsetzung des Programms von gestern.

13.10.13

Eigentlich wollten wir auch Sonntag noch bleiben, aber schon beim Frühstück waren wir uns einig. Weiter geht es.

Also noch ver+entsorgt, bezahlt, und weiter in Richtung spanische Grenze um im Ort San Antonio noch ein wenig nach Souvenirs zu stöbern. Eine ganze Straße lang sollen dort die Geschäfte offen haben. Es stimmt, denn es herrschte ein buntes Treiben. Wir wurden auch fündig, ja wir mussten sogar selektieren was wir kaufen, sonst hätte es unsere Reisekasse doch arg belastet. Schließlich war auch das erledigt, ich bin ja nicht so der Einkauffreudige.

Da wir noch Zeit hatten, und wir aus verschiedenen Reiseberichten und vor einigen Tagen von einem Landsmann erfahren hatten, daß es im Landesinneren einen Stausee, flächenmäßig größer als der Bodensee gibt und das wahre Portugal sich im Landesinneren abspielt, sind wir jetzt auf dem Weg nach Mertola-Serpa-Moura-Monsaraz-Mouaro. Allesamt im oder am Park Natural da Guardiana gelegen.

Über recht schöne Straßen fahrend, sind wir dem Rio Guadiana gefolgt, der längere Zeit auch die Grenze zu Spanien ist. Das Örtchen Alcoutim mit seinem etwas mitgenommen wirkenden Praia besucht, danach das in der sonntäglichen Mittagssonne verschlafen wirkende Mertola besucht. Im Stadtteil nahe der Burg war kein Mensch auf den Straßen die Geschäfte alle geschlossen, wenig später konnten wir wenigsten ein ältere Bürgerin beim Anstreichen ihres Hauses beobachten und zwei Hunde lagen friedlich mitten auf der Straße und beobachteten uns schläfrig. Erst beim Weiterfahren unten an der Brücke das erste offene Resti/Kaffee, wo auch die unvermeidlichen männlichen Kaffee und Wein Genießer saßen.

Im Örtchen Mina de Sao Domingos einen herrlichen SP angefahren und am Sandstrand, diesmal im Süßwasser (25.1°c) gebadet. Auch hier könnten sich manche unserer Kommunalpolitiker etwas abschauen. Obwohl an sich schon alles geschlossen ist, sind die öffentlichen Toiletten offen, V+E wird im Ort, wenige hundert Meter entfernt angeboten, neben der Kirche gibt es ein Badegebäude das Warmwasser hat, in der Bibliothek gibt es freies Internet. GPS 37.67222 -7.50408

14.10.13

Nach der Verabschiedung von unseren netten Nachbarn, ging es weiter zu den Städten Serpa, Moura, und nach Reguengos de Monsaraz. Über Serpa gibt es nicht viel zu sagen, in Moura haben wir den Berg zur Burg erklommen, das recht imposante Gebäude und die Ausgrabungen besichtigt, in Reguengos de Monsaraz haben wir die interessante Kirche und vor allem den Stadtpark bewundert, der wie schon die Burg in Moura mit einem satten grün punktet.

Danach sind wir die wenigen Kilometer zur Burg Monsaraz gefahren. Schon von weitem sieht man sie in den Himmel ragen. Wie sich später herausstellte sind viele Häuser die sich oben Schutz suchend an die Burg schmiegen sogar noch bewohnt, was besonders reizvoll ist und dem Gemäuer zusätzlich gut tut.

Uns hat es ausnehmend gut gefallen, da vieles wenn schon nicht alt, so zumindest auf alt getrimmt ist. Von Türklopfern an den Häusern bis zu Stromkästen, wo man die Türen aufwendig mit Steinen verkleidet hat usw. Die Straßen sind alle mit senkrecht stehenden Plattensteinen versehen , so wie es wahrscheinlich auch beim Bau der Burg war.

Selbst die Kunsthandwerker, die hier ihre Souvenirs feil halten, haben das gewisse Etwas, was sie von anderen abhebt. Insgesamt betrachtet wäre es sehr schade gewesen, nicht hierher zu fahren. Noch dazu stehen wir auf einem exklusiven, offiziellen Stellplatz, mit imposantem Blick auf einen großen Teil des Stausees. GPS 38.44237 -7.38013

 

15.10.13

Wir hatten uns schon auf den Sonnenaufgang gefreut, leider spielte das Wetter gerade heute nicht mit. Komplett bewölkt wirkte der Blick auf die Seenlandschaft, die ja keine ist, es ist ja nur ein großer See, der nur viele Landzungen und Inseln hat nicht so wie wir gehofft hatten.

Es wurde also nur ein Frühstück, bei immer noch schönem Ausblick.

Danach die Abfahrt runter zu einem am See liegenden SP. Der hätte uns auch gefallen, noch dazu wo, in der kurzen Zeit, sich die Wolken fast vollständig aufgelöst hatten, wir also schon im Sonnenschein standen.

Wir blieben unserer Einstellung treu und befuhren Nebenstraßen. Also fuhren wir auch bei einer Stadt über die Grenze nach Spanien die wahrscheinlich nicht so oft von Urlaubern besucht wird. Barrancos in Portugal und wenig später Encinasola in Spanien. Weiter ging es auf Nebenstraßen Richtung Sevilla. An der Stadt vorbei immer in Richtung Cadiz. Vor Cadiz bogen wir links ab, in Richtung Conil um uns einen SP zu suchen. Leider ist aber Spanien, zumindest in dieser Region gar nicht Womofreundlich. Überall in Strandnähe Schilder wo ein abgeschlepptes Womo zu sehen ist. Und das ohne Zeiteinschränkung es wird also auch tagsüber nicht geduldet.

Spanien mag uns nicht, aber unser Womo mag Spanien auch nicht, so scheint es. Bald nach der Spanischen Grenze hatte ich plötzlich kaum Leistung. Wir blieben also neben der Straße stehen und ich kroch unter das Auto. Ein altes aber so selten auftretendes Problem, daß ich es immer vergesse. Das Gestänge zur Druckdose die den Turbo steuerte klemmte. Ein wenig Bewegung mit dem Montiereisen und einige Spritzer Multi-Öl behoben das Problem.

In den 11 Jahren die ich das Womo habe ist es jetzt zum 2ten mal aufgetreten. Na ja mal schauen ob ich es nicht wieder vergesse!

Ein anderes Problem kam aber bald dazu. Plötzlich beim Starten nach der wieder vergeblichen Suche nach einem SP flackerte die Ladekontrollleuchte und ging erst bei leicht erhöhter Motordrehzahl aus. Dunkel wurde es auch schon, also auf zum nur ca 12 km entfernten ACSI Platz „Roche“

Am Platz angekommen, gehört das die Receptionistin sehr gut Deutsch spricht, habe ich nicht lange überlegt und gefragt ob sie einen Automechaniker empfehlen kann, konnte sie erfreulicherweise, sogar jemanden der deutsche Beratung anbietet, darum verbrachten wir auch eine ruhige Nacht am schönen mit 14€ auch recht günstigen Platz.

GPS 36.31091 -6.11280

 

16.10.13

Nach der Abfahrt ging‘s zum Automechaniker, der erfreulicherweise auch noch in unserer Reiserichtung lag. 12 km weiter fanden wir ihn dank GPS Daten leicht. Wir konnten sogar eine Landsmännin oder Landsfrau begrüßen, eine aus Goisern stammende, die schon lange in Spanien ansässig ist. Ich konnte also mein Problem, das sich sogar noch verstärkt hatte, da inzwischen überhaupt nicht mehr geladen wurde, erklären. Sie schickte uns mit telefonischer. Vorankündigung zu einem Autoelektriker in ca. 4 km Entfernung. Dort angekommen wurde auch sofort das Problem lokalisiert, das in einem vergammelten Stecker an der Lichtmaschine lag. Leider musste auf das Teil gewartet werden, darum verbrachten wir den Tag im Industrieviertel, aber auch in unseren Sesseln unter Baumschatten im Gras. Nur der Meerblick fehlte!

Gegen 17 Uhr war alles fertig und nach Bezahlung von 122€, was ich nicht so schlimm fand ging es wieder auf die Straße. Leider wurden wir bei unserer SP suche wieder nicht fündig, es wurde spät, also wurde wieder ein ACSI platz, diesmal bei Tarifa angefahren. CP „Valdevaqueros“ GPS 36.06916 -5.6808

 

17.10.13

Der CP „Valdevaqueros“ hat uns von allen bisher angefahrenen ACSI Plätzen am besten gefallen. Schöne große Stellplätze, Toilettenanlagen ok, das war allerdings auch auf allen anderen der Fall. Was uns gefallen hat, trotz der Lage, direkt an der Durchfahrtsstraße, kaum Lärm, dafür aber ein Durchgang direkt zur auf der anderen Seite der Straße liegenden Bucht von Tarifa, die ja schon zu meiner Zeit als Windsurfer zum Europäischen Mekka der Surfer zählte. Heut sind es die Kitesurfer die den Strand bevölkern, also Langeweile kommt bestimmt nicht auf, wenn man den vorwiegend jungen Surfern zusieht. Solange es die Sonne zuließ, blieben wir am Strand und schauten den Anfängern aber auch Könnern zu. Schließlich wurde es uns aber trotz eines lebhaften Lüfterls, ich schätze es waren an die 3-4 Bfg zu heiß. Gemessene 34°c an der Sonne bewogen uns doch an den Pool des Cp zu gehen und im 25° warmen Wasser Abkühlung und danach im Schatten beim Womo sitzen zu bleiben.

18.10.13

Weiter ging es Richtung Malaga. Wie bisher, gab es bis Marbella wo die „Reichen und Schönen“ die „angeblich“ Reichen und Schönen und natürlich die Adabei‘s zu hause sind. Keinen SP für ein Womo, also wurde, da wir Malaga bei über 30°c auch nicht anschauen wollten, und die Zeit auch schon etwas drängte, die Stadt einfach umfahren. Gleich danach ging es aber auf die Nebenstraße entlang der Küste, die wir einfach entlang fuhren bis wir ca. 15 km nach Malaga einige Womos an einem PP am Strand stehen sahen. Einmal umgedreht, die schmale fast nicht zu sehende Zufahrt, zur „echten Strand Straße“ gefunden und eingeparkt. Nur wenige Minuten später schwammen wir im auch nur 22° warmen Mittelmeer, was auch wegen der fehlenden Brandung leicht zu merken war. GPS 36.71258 -4.26919

 

19.10.13

Am morgen zum Frühstück gab‘s ein Kerzchen als „Geburtstagsüberraschung“. Nach dem Frühstück ging‘s weiter und zwar durch ein besonders hässliches Gebiet. Nach Motril ging es über eine an sich schöne Panoramastraße in der Region Almeria durch ein riesiges Obstanbaugebiet. Gewächshäuser alle mit Plastikfolien bespannt, in der Ebene an den Berghängen, soweit das Auge reichte, und das Kilometer um Kilometer. Ich weiß schon, es muss sein, hässlich ist es trotzdem, noch dazu wo es bis zu den an sich schönen Stränden ging. Zwischen den „Gewächshäusern“ einzelne Häuser, wahrscheinlich von in den Gärtnereien Arbeitenden. Dazwischen Müllberge, voll von zerfetzter Plastikfolie, kaputten Paletten und Steigen. Dazwischen praktischerweise gleich die Auslieferungslager der Folienhersteller und nicht zu vergessen der Dünge und Spritzmittel Konzerne. Nicht um viel Geld würde ich hier leben wollen. Gleich darauf unser Ziel. Almerimar, eine protzige Stadteinfahrt, mit etlichen Kreisverkehren die man eigentlich nur an der zweiten Ausfahrt verlassen konnte, da die erste und dritte im Nichts endeten. Wir hatten uns als Ziel den Hafen von Almerimar ausgesucht, wollten aber zuerst an den Playas versuchen zu übernachten. Wir fuhren wieder über etliche Kreisverkehre immer den Schildern Playa folgend und kamen an Menschen und Kfz leeren PP vorbei, leider alle mit dem Schild Womo, WoWa, und Zelt versehen und gleich die Mindeststrafe von 96.xx € dazu vermerkt.

Also auf in den Hafen. Der Hafen recht voll mit Yachten der mittleren Größe, direkt an der Pier entlang gibt es einen reservierten Teil für Womo und WoWa. Man muss sich beim Hafenmeister melden, bezahlt je nach  Leistung die man will, zwischen 7.45€ und ich glaube 15€. Auf der einen Seite die Schiffe, auf der anderen Seite der Strand, an sich recht schön.

Später sind wir ein wenig durch den auf dem Reißbrett entstandenen Ort spaziert. Oberflächlich betrachtet sehr schön, leider aber überhaupt nichts stimmungsvolles und was noch schlimmer ist, es wohnen viel zu wenig Menschen hier. Ich kenne keine Zahlen, vermute das die bekannten falsch sind, glaube mind. 50-60% der (Ferien)Wohnungen stehen leer. Wenn man genauer schaut, sieht man an ganzen Häuserblocks, noch nicht montierte Lampen auf den Balkons bzw. Veranden, auch fehlen an den meisten irgendwelche persönliche Dinge die erkennbar machen, daß hier jemand wohnt.

Das betrifft jetzt den unmittelbaren Ortskern, wie schaut es dann erst an den etwas entfernter zu sehenden Siedlungen aus. Dort hat man einen halben Bergrücken senkrecht abgegraben und an die Wände wieder Ferien Siedlungen hin geklatscht.

Naja, Morgen geht es weiter. Ich habe mich aufs „Schifferl“ schauen gefreut, aber doch nicht in dieser „Scheinwelt“ GPS 36.69684 -2.79415

 

20.10.13

Wir müssen ein wenig aufs Tempo drücken, zudem gefällt uns beiden dieser Teil Spaniens nicht besonders gut. Zu sehr drücken die Bausünden und die noch dazu kommenden Restriktionen für uns bekennende Freisteher aufs Gemüt. Und die meisten CP‘s sind doch etwas vom Meer entfernt, also nicht besonders anziehend.

Wir würden es ja in Kauf nehmen, am Abend zum übernachten etwas ins Hinterland zu fahren, aber auf einem CP der selbst im Hinterland steht können wir verzichten, auch wenn sie mit Pools und ähnlichem Schnickschnack punkten wollen. Im Schwimmbad kann ich zu Hause auch baden.

Also in einem Rutsch bis in die Nähe von Valencia gefahren, ca 470 km. Hier stehen wir hinter Dünen am Strand in einer der neuen Geisterstädte.

Wie ausgestorben wirkt der Ort, nur wenige Wohnungen sind zum Teil von Einheimischen zum Teil von Feriengästen belegt.

Morgen geht es weiter. GPS 38.89261 -0.04714

 

21.10.13

Heute war wieder Fahrtag angesagt. Wir verlassen Spanien, somit die Iberische Halbinsel, und bewegen uns recht zügig in Richtung Frankreich. Wir wollen bei Figueires die Ländergrenze überschreiten. Barcelona wird großräumig umfahren auf einer wunderschönen neuen Strecke, die sich bis zu einer Höhe von über 700 m zum Teil auf einem Bergrücken, der eine tolle Aussicht links und rechts gewährt.

Nach ca 450 km und ca 10 Stunden Fahrt haben wir im französischen Grenzort Le Boulou unser Nachtlager auf einem Stellplatz neben einem Friedhof und dem Fußballplatz bezogen. GPS 42.52732 2.83694

 

22.10.13

Und Weiter geht es in Richtung Heimat. Unser nächster Platz zum Nächtigen liegt in Comps. Einige Kilometer vor Avignon. Dort fällt auch die Entscheidung ob wir die Schlucht von Verdun anfahren oder nicht. Der SP bietet praktisch 2 Plätze an. Einer mit am asphaltierten Platz befindlichen V+E inkl. Toiletten, der andere liegt am Ufer der Garone die wenig später in die Rhone mündet. Schön unter hohen Bäumen gelegen. Die Plätze sollten inkl. V+E 3€ kosten. Zumindest bei uns ist niemand gekommen, es war auch nicht ersichtlich wo man evtl. zahlen könnte. Die Nacht verlief sehr windig, also wurde die Schlucht abgehakt und auf eine später geplante Frankreichreise verschoben. GPS 43.85438 4.60905


Der andere SP nur ca 200 m entfernt GPS 43.83367 4.608534

 

23.10.13

Sehr zeitig sindwiraufgebrochen, und zwar zu einem Automechaniker. Am Tag zuvor schlich sich ein merkwürdiges geschwindigkeitsabhängiges Geräusch ein. Wir vermuteten ein defektes vorderes Radlager. Der sehr nette Chef des Renault Hauses ließ sofort einen Mechaniker kommen um unsere Lager zumindest anzusehen. Er fand aber keinen Defekt, obwohl er nach einer Probefahrt das Geräusch selbst gehört hatte. Er vermutete also einen leichten Schaden an der linken „Transmissionswelle“ wie uns die Sekretärin des Chefs dolmetschte. Etwas beruhigt verließen wir die Werkstatt, die übrigens eine Bezahlung ablehnte, obwohl der Mechaniker eine gute halbe Stunde, übrigens noch in seiner Ruhepause, geholfen hatte.

Also weiter. Etwas langsamer als sonst bewegten wir uns weiter in Richtung Heimat. Dazwischen liegt aber noch ein Zwergstaat und Italien. Der Wind ließ zwar nach, dafür kam der Regen. Es war zwar nicht lustig, aber er ermöglichte uns wahrscheinlich, daß wir recht zügig durch die Städte und vor allem Monaco kamen. Durch den Regen gab es sicherlich weniger Ausflugsverkehr als sonst.

Schon bei Dunkelheit, was ich an sich vermeide, fuhren wir in San Remo auf einen PP. um zu Nächtigen. 10€ sind ein stolzer Preis für alles exklusive. Naja, wenigsten Meerblick hatte er, was uns aber um diese Zeit und bei dem Wetter nichts brachte. GPS 43.80262 7.74808

  

24.10.13

Und weiter geht es. Die nächste Station liegt am Lago di Garda. Einer der wenigen offenen ACSI CP‘s am See „Butterfly“ war unser Ziel. Das merkwürdige Fahrgeräusch blieb gleich. Beim „Handauflegen“ an den Felgen, ließ sich aber keine Temperaturerhöhung gegenüber den anderen Felgen erkennen. Trotzdem begann es mich zu beunruhigen.

Der **** Sterne CP gefällt uns wirklich gut. Direkt am Hafen gelegen, ganz nahe am Ort. Wir gönnten uns eine Pizza, die das Restaurant auch zum mitnehmen anbot. 4,50 € für eine sehr gute Pizza am Gardasee finde ich sehr preiswert. GPS 45.44517 10.69455

25.10.13

Wir haben kurz überlegt ob wir einen Tag hier anhängen sollen, haben uns aber doch entschlossen weiter zu fahren. Und zwar nach San Daniele dei Friul.

Den SP den wir vom Schinkenfest kennen, finden wir ansprechender als den in Spilimbergo. Also auf dorthin.

Dort angekommen, zur Abwechslung der letzten Tage einmal bei Tageslicht und Sonnenschein, sah ich am rechten Hinterreifen etwas in der Abendsonne glitzern. Ich bekam einen Riesenschreck als ich es genauer ansah. An 2 Stellen sah man die Stahlkarkasse und dazwischen hatte sich die Lauffläche großflächig gelöst. Nach Überwindung der Schrecksekunde, oder waren es Minuten, dann der Anruf beim ARBÖ. Wozu hat man denn einen Europäischen Geleitbrief?

Schilderung des Problems mit möglichst genauer Standortangabe und schon ca. 15 min. später ein Anruf, natürlich auf Italienisch, dann noch einmal mit gebrochenem englisch Standort und „whats your Problem“ mehr als „Wheels“ fiel uns momentan nicht ein. Es reichte aber um ca. 1 stunde später einen Servicewagen vorfahren zu sehen. Kurz das Problem angeschaut, sehr zufrieden, daß ein Reservereifen vorhanden war und wenige Minuten später war das Problem gelöst. Mich wunderte, daß er sofort begann aus dem defekten Reifen die Luft ab zu lassen. Auf meine Frage sagte er nur „EXPLOSION“ . Erst darauf kam mir in den Sinn, warum er es machte. Nicht auszudenken was passieren könnte wenn es den Reifen der ja bei meinem Autotyp vorne unter der Motorhaube liegt plötzlich „Zerreißt/Explodiert“ die Motorhaube würde mir sprichwörtlich um die Ohren fliegen, mir eventuell die Sicht rauben und im ungünstigsten Fall würde ich von einer Autobahnbrücke fallen.

Falls wir sein Italienisch richtig verstanden haben, sei es ein klassischer Karkassenschaden. Die Lauffläche löst sich aus irgendeinem Grund langsam von der Karkasse, man sieht aber lange nichts davon, sondern spürt und hört es nur. Zum Schluss allerdings geht es recht schnell. Haben wir gerade selbst erlebt.

Na ja anschließend schliefen wir aber, oder gerade deshalb recht gut, wussten wir jetzt doch wenigstens, daß das Problem das uns seit Frankreich beschäftigte zu 99% erledigt war. GPS 46.15662 13.01348

 

26.10.13

Der Wetterbericht sagte zwar für San Daniele Schönwetter an, in der Nacht und in der Früh, war davon allerdings nichts zu merken. Die ganze Nacht tröpfelte es immer wieder mal, und in der Früh hing der Nebel auf dem Platz. Uns hielt also nichts hier. Schon bald verließen wir den Platz und machten uns auf die letzte Etappe unserer 47 Tage dauernden Reise. Österreich empfing uns Heimkehrer mit einem strahlend blauen Himmel.

Es ist bei uns schon fast Tradition bei der Rückkehr nach Österreich, nahe der Grenze irgendwo einzukehren, und etwas Bodenständig/Traditionelles zu genießen. Bei mir meistens ein Schnitzel mit Reis, Gitte meistens etwas ähnliches. Hier war es DER fruhmann GPS 46,62491 13,92938 Praktischerweise bietet er bei Einkehr einen Grats SP an. Und das Essen ist preiswert und gut.

 

Ach wie schön doch der Herbst die Wälder färbte. In solchen Momenten fragt man sich oft warum man eigentlich fortfährt, wenn doch die Heimat so schön ist.

Vielleicht ist es nur die Neugier, sicherlich aber schätzt man danach die Schönheit der Heimat wieder mehr.

 

Fazit:

Die Iberische Halbinsel  ist  für uns  Wohnmobilisten  zweigeteilt.  In einen Womo freundlichen Norden, und einem nur bedingt Womo freundlichen Süden.

Portugal, unser  primäres Ziel  wird sicherlich noch einmal besucht. Die Portugiesen haben wir als  sehr freundlich, aber  als angenehm zurückhaltend   erlebt.  Es ist angenehm  über Märkte  und durch Einkaufsstraßen gehen zu können ohne  von aufdringlichen Verkäufern bedrängt zu werden.

Was uns besonders gefallen hat, war die Sauberkeit  fast überall., die fast überall kostenlosen und offenen Sanitäranlagen  die selbstverständlich sauber waren.   Die Praias (Strände) ,  wo überall  Müllsäcke bzw. Container  standen und auch benutzt wurden.

Bis auf wenige Ausnahmen schöne Straßen. Also wir waren rundum begeistert und sagen: Portugal wir kommen wieder. Das nächste mal noch ausgiebiger und mehr im Norden und im Landesinneren, das wir diesmal ja vernachlässigt haben.

 

Der Süden verliert für uns Camper etwas  an Wert, durch die Verbauung der Strände durch Urlaubersilos.  Dadurch sind die schönen  Strände für Camper nur noch schwer  erreichbar. Die CP‘s  sind zwar schön und bieten auch viele Annehmlichkeiten wie Schwimmbad usw.  liegen aber im allgemeinen etwas im Hinterland, die Strände sind also nicht leicht erreichbar.  

Gerade das ist aber einer der Gründe um  ans Meer zu fahren. 

 

 

zum Abschluss noch etwas für die Statistiker

 

Gefahrene KM 8745 (vom Tacho, GPS -199km) 

Diesel            L   915,3

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Dieselpreis     € 1277,30

CP Kosten      €   214,76  (18 von 47 Tagen)

Essenkosten   €   307,52

Resti Essen    €    164,90

sonstiges       €    240,60 (Bus, Eintritte, usw.)

 

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